Die Weisheit des Gärtners nutzen.


Gartenmanagement - lesen - lernen - anwenden

Gartenmanagement

Weisheit des Gärtners


Gartenmanagement

  1. Freude am Garten kann erwarten, wer bereit ist ihm zu dienen
  2. Vorausschau ist besser, als dem Schädling hinterher zu hecheln
  3. Sich die Vorgänge der Natur zu Nutze machen
  4. Schädlinge mit ihren eigenen Schwächen schlagen, zurückdrängen

 

Indirekte Maßnahmen: Schutz – vorbeugend

vorbeugende Maßnahmen 
optimale Wachstumsbedingungen schaffen

(siehe Grafik unten: Pflanzenschutz Reaktionsspirale)


  • Kulturmaßnahmen (Lebensbedingungen) optimieren
  • Sortenwahl: geeignete, gesunde, kräftige, widerstandsfähige Sorten verwenden
  • Nützlinge erkennen > gewähren lassen > schonen > fördern > hegen

 

Direkte Maßnahmen: Abwehr – im akuten Fall

Abwehrmaßnahmen

(siehe Grafik unten: Pflanzenschutz Reaktionsspirale)

 

Biologische / biotechnische Methoden
z.B. Einsatz von gezüchteten Nützlingen oder biotechnischer Abwehr, wie Duft – Lockstofffallen, Barrieren

 

Mechanische Abwehr
Beseitigung von Schädlingen mit der Hand, mit div. Gerätschaften, mit Mechanik, mit Fallen oder ähnlichen Hilfsmitteln zum Vertreiben.

 

Chemische Abwehrmaßnahmen
Chemische Abwehrmaßnahmen sollten im Hausgarten nicht eingesetzt werden, Ausnahmen nur im Fall einer Kalamität, gewissermaßen als Notbremse mit großflächigen gemeinschaftlichen Aktionen ggf. unter fachlicher Oberleitung.

 


Indirekte Schutzmaßnahmen und direkte Abwehrmaßnahmen bilden den Kreislauf der Abwehrmaßnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge, sowie auch Nahrungskonkurrenz.



Durchführung

Die Weisheit nutzen

Durchführung

  1. Handarbeit ersetzt den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
  2. Hygiene ist auch im Garten sehr wichtig: kranke Pflanzen rasch behandeln/entsorgen
  3. Hungernde, leidende, kränkelnde Pflanzen ziehen Schadorganismen natürlich an
  4. Regelmäßig: Beobachten > Erkennen > Erfahren > Lernen > Anwenden

 

Das sollte man wissen!

Wie kann man einen Schädling bekämpfen, von dem man nicht weiß, wie er lebt, woran man ihn erkennt, wo er sich aufhält?


  • Meist reicht es schon aus, wenn man die Lebensweise von 5 der alljährlich auftretenden Schadorganismen kennt;
  • auch 5 alljährlich vorkommende Nützlinge sollte man schon kennen
  • Die (10-fach) Lupe gehört zur Grundausstattung zum (Wieder-)Erkennen
  • Viele Schädlinge (und auch Nützlinge) kennen Winterschlaf nicht – während wir noch in der warmen Stube sitzen, sind sie schon aktiv!
  • Die widerstandsfähige, möglichst resistente Sorte kann für das Gärtnerglück entscheidend sein.
  • Die Einteilung in Nützlinge / Schädlinge / Indifferente ist eine reine Erfindung des Menschen –- in der Natur gibt es eine solche Einstufung nicht!
  • Nützlinge erkennen, schonen, gewähren lassen und fördern.


Ohne die vorgenannten Kenntnisse ist eine erfolgreiche, zeitgemäße, gezielte Gegenwehr nicht möglich:

Nicht jeder der am "Tatort" erscheint ist auch der "Täter":

Wie im Tatortkrimi muss man für die Schaderreger einen "Steckbrief" erstellen, an dem man den "Täter" eindeutig erkennt.

Regelmäßige (wöchentliche) Kontrollen (mit der Lupe): Durch regelmäßiges Absuchen lernt man viele Lebewesen kennen, die auf und von den Pflanzen leben und erkennt, dass es ja nicht nur Schädlinge, sondern eine ganze Reihe anderer Lebewesen, die keine 'Schäden' verursachen – z.B. Nützlinge.

Warngeräte sind wichtige Hilfsmittel bei der Beobachtung: z.B. Lockstofffallen,

Beachten von Toleranzschwellen > also nicht jeder Blattlaus hinterher hecheln!


Beispiele aus der Praxis

Beispiele Schädlinge

Lebenslauf des Apfelwicklers, oder: Wie kommt der "Wurm" in den Apfel?

Der weithin bekannte Schädling, der "Wurm" im Apfel gibt das klassische Beispiel dafür ab, dass eine Abwehr ohne genaue Kenntnis der Lebensweise nicht möglich ist. Denn wenn sich der "Wurm" in den Apfel einmal eingebohrt hat, gibt es kein Mittel der Erde, das einerseits die Raupe beseitigt und andererseits die Frucht unbeschädigt bleibt. Die Grafik zeigt, dass es im Jahr 2 kritische Phasen (Generationen) gibt, in denen die Äpfel vor der Attacke dieser Raupe geschützt werden muss: ein Kleinschmetterling legt in diesen kritischen Phasen winzige Eier (ca. 0,5 mm) auf dem Apfelbaum - nicht nur auf die Früchte - ab. Die Eier sind nicht nur sehr klein, sondern auch sehr schwer erkennbar und ähneln kleinen Wassertropfen. Es gibt keine Möglichkeiten, den Schmetterling vor der Eiablage eine erfolgreiche Abwehr durchzuführen, mit welchen Mitteln auch immer! Es gibt aber Möglichkeiten den Schmetterling zu beobachten (mit Lockstofffallen) und mit einem Mittel auf biologischer Basis (z. B. ein Granulosevirus) eine Schutzschicht auf die Früchte zu verteilen (spritzen), die verhindern soll, dass sich die schlüpfenden Räupchen in die Fruchtschale einbohren. Starke Regenfälle nach der Behandlung können eine Wiederholung erforderlich machen.

Siehe Merkblatt "Apfelwickler Lebenslauf" unter Downloads.

Lebenslauf des Apfelwicklers - dem "Wurm" im Apfel - (Laspereysia pomonella)


Nützling contra Schädling

Den vielen vermeintlichen Schädlingen steht meist eine Vielzahl an natürlichen Gegenspielern gegenüber: Betrachtete man allein die Blattlaus, dann sieht man wie viele Fressfeinde diesen gegenüber stehen, gefolgt von den Raupen, die ebenfalls von vielen Gegnern verfolgt werden.

Beratung

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